BSD - Lichtbogensoftware

Bei der Anwendung der BGI 5188/ DGUV Information 203-077 zur Bestimmung des notwendigen Schutzniveaus der PSAgS sind Angaben zum Kurzschlussstrom, zur Netzspannung, der Lichtbogenbrenndauer, zur Bauform der elektrischen Anlage und zum Arbeitsabstand erforderlich. Das bedeutet, dass eine arbeitsplatzbezogene Gefährdungsbeurteilung zu erfolgen hat. Besonders für den Arbeitsbereich der öffentlichen Elektroenergieversorgung wie auch für ausgedehnte Industrienetze ist dieser Umstand mit erheblichem Mehraufwand bei der Gefährdungs­beurteilung verbunden. Die Größe bzw. Ausdehnung des zu betreibenden Netzes bestimmt maßgeblich die Anzahl in einer Gefährdungsbeurteilung zu betrachtender Arbeitsplätze.
Um die Umsetzung der BGI in der Anwendungspraxis zu unterstützen, haben wir ein Software-Tool entwickelt, unsere „BSD Lichtbogen-Software“.

Mit dieser Software setzen wir den Berechnungsalgorithmus, der der DGUV Information 203-077 (BGI 5188) zu Grunde liegt, benutzerfreundlich um. Eine dialogorientierte Menüführung und eine Datenbank gestützte Vorauswahl für verschiedene Parameter und Anlagenbedingungen (z.B. Kabel oder Freileitungen) ermöglicht auch weniger erfahrenen Benutzern eine effiziente und zielführende Auslegung. In die Software ist eine Kurzschlussstromberechnung für einfache Strahlennetze gemäß DIN VDE 0102 implementiert.

Das unterstützt die Berechnung der Lichtbogenenergie, wenn der notwendige Wert für den Kurzschlussstrom nicht vorliegt. Weiterhin können Sie zwischen einer vereinfachten und einer exakten Berechnungsmethode wählen. Die vereinfachte Methode lässt ein geringeres Maß an spezifischen Anlagenkenntnissen zu, arbeitet dafür mit höheren Sicherheits­aufschlägen. Die exakte Berechnungsmethode ist aufwendiger, dafür können bestimmte Sicherheitsaufschläge reduziert werden. Das kann für das Ergebnis durchaus bedeuten, dass bei einer exakten Berechnung die Störlichtbogenschutzklasse 1 ausreichend ist, die vereinfachte Methode jedoch für den gleichen Arbeitsplatz das Schutzniveau Klasse 2 fordert.

Folgende Software-Funktionen sind darüber hinaus zu erwähnen:

Auswahlmenüs für:

  • Anlagentypen
  • Sicherungskennlinien (über 600 verschiedene digitale Sicherungskennlinien von NH- und HH-Sicherungen)
  • Netzparameter
  • Eingabedaten und Arbeitsplatzparameter können projektbezogen abgespeichert werden
  • Ergebnisausgabe in übersichtlicher Formulardarstellung
  • Speicherung in verschiedenen Dateiformaten möglich
  • Erstellung von Etiketten für die Kennzeichnung von Arbeitsplätzen hinsichtlich des erforderlichen Schutzniveaus der PSAgS
  • Wenn gewünscht, kann mit der Software in einem separaten Teil die dem Berechnungsergebnis entsprechende PSAgS vorschlagsweise zusammengestellt werden.

Das Ergebnis Ihrer Berechnung wird als integraler Bestandteil einer Gefährdungsbeurteilung dargestellt. Neben der ausgewiesenen Lichtbogenenergie wird der erforderliche Prüfpegel der PSAgS in den möglichen Optionen

  • Schutzklasse 1 (168 kJ)
  • Schutzklasse 2 (320 kJ)
  • WLBP in kJ

dargestellt.

Für die praktische Anwendung interessant ist dabei die Möglichkeit, auftretende Anforderungen, die über der Schutzklasse 2 liegen, also über 320 kJ, trotzdem mit geeigneter und geprüfter PSAgS zu erfüllen.

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